Ibrahim-Ata Mausoleum in Schymkent

Das Ibrahim-Ata Mausoleum in Sairam ist ein Mausoleum aus dem 16. und 17. Jahrhundert das dem Vater des Sufi-Heiligen Khoja Ahmed Yasawi gewidmet ist.

Am Rande des nordwestlichen Teils des Schymkenter Stadtteil Sairam, auf einem hohen Hügel gelegen und entlang der Straße zum Dorf Aksu, erhebt sich das Ibrahim-Ata Mausoleum – ein bedeutendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur und spiritueller Bedeutung in Kasachstan. Dieses historische Mausoleum, das vermutlich vor dem 16. bis 17. Jahrhundert errichtet wurde, ist dem Andenken an Sheikh Ibrahim, den Vater des berühmten Sufi-Heiligen Khoja Ahmed Yasawi, gewidmet.

Ein Denkmal der mittelalterlichen Architektur

Das Ibrahim-Ata Mausoleum gehört zu den frühesten erhaltenen Beispielen von Kuppelmausoleen, die charakteristisch für die mittelalterliche Architektur der Region sind. Ursprünglich über dem Grab von Sheikh Ibrahim errichtet, konnte das frühere Mausoleum dem Zahn der Zeit nicht standhalten und stürzte schließlich ein. Das heutige Mausoleum wurde Mitte des 19. Jahrhunderts neu erbaut, doch auch dieses Bauwerk erlitt durch das Erdbeben von 1950 schwere Schäden, bei denen die Kuppel einstürzte.

Die Wiederherstellung des Mausoleums erfolgte in den folgenden Jahren, wobei das Bauwerk mit weiß verzinntem Blech verkleidet und mit einer leicht geneigten Kuppel versehen wurde, die von einem Sporn gekrönt wird. Das Gebäude misst 7 x 7 Meter und erreicht eine Höhe von 8,25 Metern. Die Struktur besteht aus zwei Ebenen und einem Raum, der die letzte Ruhestätte des spirituellen Führers beherbergt.

Architektonische Merkmale und Restaurierungen

Das Ibrahim-Ata Mausoleum ist aus gelben gebrannten Ziegeln errichtet. Es hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Reparaturen und Umbauten erfahren, wodurch es heute als ein faszinierendes Beispiel für die architektonische Evolution der Region gilt. Die Fassade des fast quadratischen Gebäudes (7,2 x 7,2 Meter) ist mit gleichwertigen Portalen an den nordwestlichen und südwestlichen Seiten verziert, die kleine vorspringende Pilaster und flache Nischen aufweisen. Der Eingang befindet sich in der Nische des südwestlichen Portals, während rechteckige Nischen die Fläche der Pilaster zieren.

Im Inneren des Mausoleums sind die Wände und die Kuppel gewölbt und verputzt, während der Boden aus Ziegeln besteht, die mit Zementmörtel überzogen sind. Diese schlichte, aber eindrucksvolle Gestaltung spiegelt die spirituelle Bedeutung des Ortes wider.

Eine Stätte des spirituellen Erbes

Der Schymkenter Stadtteil Sairam, das im Mittelalter als eigenständige Stadt unter dem arabischen Namen Isfijab an der alten Seidenstraße zu einem Zentrum der islamischen Lehre wurde, war die Heimat vieler spiritueller Lehrer und Gelehrter. Sheikh Ibrahim, der Vater vom in der turkischen Welt bekannte Sufi Khoja Ahmed Yasawi, war einer dieser angesehenen Persönlichkeiten und lehrte zahlreiche Religionsschüler, die den spirituellen Weg unter seiner Führung suchten. Manuskripte, die im Museum von Sairam aufbewahrt werden, zeugen von der edlen Herkunft und dem reichen Stammbaum dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit.

Sheikh Ibrahim schrieb im 11. Jahrhundert, in einer Zeit, als der Islam im Herzen der Menschen Wurzeln schlug und sich immer weiter verbreitete. Die Legenden über seine Weisheit und seine außergewöhnliche Gabe als Seher verbreiteten sich unter den Menschen und tragen bis heute zur spirituellen Bedeutung des Ibrahim-Ata Mausoleums bei.

Ein bedeutendes Ziel für Pilger und Reisende

Das Ibrahim-Ata Mausoleum zieht nicht nur Gläubige und Pilger an, die dem Andenken an Sheikh Ibrahim die Ehre erweisen möchten, sondern auch Reisende, die sich für die Geschichte und Kultur Kasachstans interessieren. Mit seiner eindrucksvollen Architektur und seiner tiefen spirituellen Bedeutung ist das Ibrahim-Ata Mausoleum ein wichtiger Ort des kulturellen Erbes in der Stadt Schymkent und ein unverzichtbares Ziel für jeden, der das historische und religiöse Erbe Kasachstans erkunden möchte.